Einen Monat später – wie geht die Geschichte weiter?

31 10 2011
We're still running for rainbows - hier in Kalundborg, DK

We're still running for rainbows - hier in Kalundborg, DK

Da unsere Kinder uns so wunderbar wieder auf unserer Guttelsburg begrüßt hatten, sind wir erst mal gar nicht zum Nachdenken gekommen. Aber dann hat der Fernweh-Blues uns doch noch ganz kräftig gepackt, denn ein gutes Stückchen unserer Seele schwebt wohl immer noch über der Prärie. Und so haben wir einiges getan, um den (vorläufigen) Abschied vom „Life on the road“ ein wenig abzumildern. Wir haben nette Freunde getroffen, haben uns für jeden Tag etwas Spannendes vorgenommen und sind sogar noch mal schnell einige Tage ans Meer gefahren. Und wir haben einige Zeit im Tonstudio verbracht und dann noch zwei schöne Shiregreen-Konzerte absolviert. http://www.youtube.com/Shiregreensongs Und morgen beginnt nun wieder unser Arbeitsleben: Ich gehe zurück ans Umweltbildungszentrum Licherode, und Angelika fängt einen neuen Job an …
Als unsere Kinder abgereist waren, wussten wir erstmal nichts so recht, was wir anfangen sollten. Fernsehen und Zeitung sind nach sechs Monaten in einer anderen Welt absolut unwichtig, und das nordhessische Bergland kommt einem nach sechs Monaten mit endlosem Horizont ziemlich eng vor. So hat uns einer der ersten Wege ins Toolhouse Studio geführt, denn da waren ja noch 10 weitere neue Songs, die zunächst einmal provisorisch eingespielt werden mussten. So entstand die Demo-CD „The Toolhouse Trails“, die zusammen mit den „Laramie Recordings“ nun die Basis für die CD Trails, unser musikalisches Reisetagebuch, bilden wird.

unser "blauer Zwerg"

unser "blauer Zwerg"

Gegen den zunehmenden Fernweh-Blues haben uns unsere Freunde geholfen, die unseren Geschichten gelauscht haben. Wolfgang und Hanne, Ulla und Helmut haben uns eingeladen, Uwe und Paul sind nach Rotenburg gekommen, Angelika war bei Martina und ihrer Mutter in Solingen, bei den Tanten in Leverkusen und Wuppertal und bei Susis Geburtstag in Schwerin. Und auch Hanna kommt jetzt regelmäßig zu Besuch, und wir können die Zunahme ihres Bauchumfangs miterleben :-).

Das alles hat richtig gut getan, aber das Fernweh weggeblasen hat es nicht. So sind wir dann einfach noch mal losgezogen. Diesmal aber nicht im Wohnmobil, sondern mit unserem neuen Gefährten, einem kleinen blauen FIAT 500, der uns gen Norden auf die dänische Insel Seeland zu unseren Freunden Tom und Mette begleitet hat. Hier haben wir vier sonnig-entspannte Tage verbracht, mit Spaziergängen am Meer, Gesprächen und Musik. Und wir haben auch einige Pläne geschmiedet, was wir in 2012 Spannendes gemeinsam anstellen können.

am Strand bei Nykobing

am Strand bei Nykobing

Tom & Klaus stimmen sich auf "Trails" ein

Tom & Klaus stimmen sich auf "Trails" ein

Unmittelbar nach unserer Heimkehr stand das erste Shiregreen-Konzert in Deutschland nach 40 Auftritten in den USA an. Ich habe ein Geburtstagsgeschenk für unseren Freund Harald Kühn eingelöst und in seiner Kunst- und Weingalerie in Licherode ein intimes Hauskonzert gegeben. Harald, seine Frau Ellen Ehring und ihr fleißiger Helfer Jonas hatten für eine wunderbare intime Atmosphäre mit fantastischem Essen gesorgt, und das Hauskonzert hat uns (und auch den Zuschauern) Riesenspaß gemacht, http://www.youtube.com/Shiregreensongs. Es wäre schön, wenn diese Tradition aus Nordamerika hier bei uns noch mehr Nachahmer finden würde.

Shiregreen im Landhaus Licherode

Shiregreen im Landhaus Licherode

Naja, und dann kam die gute Nachricht, dass Angelika einen neuen und hochspannenden Job hat. Sie hatte sich noch aus den USA für eine Teilzeitstelle als Mitarbeiterin für die Bundestagsabgeordnete Nicole Maisch (GRÜNE) beworben, und das mit Erfolg. Ab 1. November wird Angelika das Regionalbüro von Nicole Maisch in Bad Hersfeld organisieren. Eine spannende und vielfältige Aufgabe, die gleichzeitig auch sichergestellt, dass das Ende von Angelikas Mitarbeit am Umweltbildungszentrum Licherode auch tatsächlich so eindeutig sein wird, wie wir beide uns das gewünscht haben.

Und was kann man noch gegen den Fernweh-Blues unternehmen? Man kann das eigene Zuhause noch ein wenig schöner und lebenswerter gestalten. Also haben wir kräftig im Garten und im Haus gewurstelt. Im Mittelpunkt stand dabei der Kampf gegen den Efeu, der unser Nebenhaus in den letzten sechs Monaten völlig zugewuchert hatte … fast wie im Märchen, allerdings weniger romantisch, denn der Efeu hatte bereits einige Dachziegel gehoben. Also kurzerhand ein Gerüst bestellt, den Efeu abgerissen und –geschnitten, und dann das Ganze in einem fröhlich taubengrau angestrichen.

die Front unserer Guttelsburg im neuen Glanz

die Front unserer Guttelsburg im neuen Glanz

Und kurz vor Schluss stand dann noch eine „Tour de Ruhr“ an. Äußerer Anlass war das Gelbfieber-Festival in Rheine, bei dem ich endlich mal wieder gemeinsam mit Paul auftreten würde. Wir haben das zu einem langen Ruhrpott-Wochenende ausgedehnt. Start war der Besuch des wunderbaren Bergbaumuseums in Bochum, das ich noch aus meiner Kindheit in Erinnerung hatte. Natürlich ist alles viel moderner und größer geworden, insbesondere der Besucherstollen, aber die alten Modelle, die ich schon als Kind per Knopfdruck in Bewegung gesetzt hatte, waren immer noch da.

AC im "Museums-Stollen"

AC im "Museums-Stollen"

auf diesen Knopf hat Klaus schon vor 40 Jahren gedrückt :-)

auf diesen Knopf hat Klaus schon vor 40 Jahren gedrückt 🙂

Und gegenüber beim „Bergbau-Grill“, einer der 50 kultigsten Pommes-Buden des Ruhrgebiets, gab es dann eine Currywurst mit Pommes. Hier hat übrigens Herbert Grönemeyer sein Original-Video zum Song „Currywurst“ gedreht.

Curry Wurst ...

Curry Wurst ...

Nächste Etappe war die Innenstadt von Bottrop, wo wir unseren Ältesten Paul an seiner aktuellen Wirkungsstätte, der Agentur Living Colour, besucht haben. Weitere Stationen  waren der Tetraeder in Bottrop, der einen wunderbaren Blick über den von oben mittlerweile total grünen Ruhrpott bietet, und die frühere Zeche Consolidation in Gelsenkirchen, heute ein entspanntes Freizeitareal.

Vater und Sohn in schwindelnder Höhe auf dem Tetraeder

Vater und Sohn in schwindelnder Höhe auf dem Tetraeder

eher "Indian Summer" als grün, Blick über Bochum

eher "Indian Summer" als grün, Blick über Bochum

Förderturm der früheren Zeche Consol

Förderturm der früheren Zeche Consol

Und abends haben wir in einem American Diner am Gelsenkirchener Zoo gespeist, absolut stilsicher – „American way of life“.

Und ganz nebenbei war auch das Shiregreen-Konzert beim Gelbfieber-Festival im Tholi in Rheine eine spannende Erfahrung und ein schöner Erfolg; es war super, wieder mit Paul zu spielen, ich denke, das sieht man auch auf den Videos, die diesmal mein Bruder Uwe gedreht hat (ganz herzlichen Dank). http://www.youtube.com/Shiregreensongs.
Und auch das Publikum war trotz einiger technischer Probleme und einer ziemliche verqualmten Bude hochzufrieden. http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/rheine/Zehn-Bands-mischten-bei-Gelbfieber-das-Tholi-auf;art994,1453322
Schaut einfach mal in die schönen Videos rein.

Shiregreen on stage - Gelbfieberfestival MOM Rheine

Shiregreen on stage - Gelbfieberfestival MOM Rheine

Naja, und morgen ist es dann soweit. Ich beginne wieder in Licherode und Angelika fährt zu ihrer ersten Dienstbesprechung mit Nicole Maisch MdB nach Kassel. Ist das große Abenteuer damit vorbei und der Traum vom offenen Horizont damit erfüllt?  Nein, ganz sicher nicht. Wir haben uns einen Lebenstraum erfüllt, aber es gibt noch eine Menge mehr und noch so viel zu entdecken. Und jetzt wissen wir ja, dass wir das können. Also fangen wir doch einfach mal an, auf unseren Mini-Yogi zu sparen … und neue Pläne zu schmieden.

Summary for our American friends:
When our children greeted us at home in such a beautiful way there was no time left for too much reflecting. But then our hearts started longing for the open road and the open horizon again, and we felt that a piece of our soul is still in the prairie.  And so we started some activities to soften our farewell from the life on the road. We hooked up with some friends and our family, went in for new adventures every day and we spent some days at the ocean. And we recorded ten more of the new Shiregreen-songs and had two very fine concerts. http://www.youtube.com/Shiregreensongs



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1 Antwort zu “Einen Monat später – wie geht die Geschichte weiter?”

  • Tina RiRo sagt:

    Das ist ja alles spannend…..da guck ich doch mal hier so rein und entdecke: einen neuen Blog! Klasse, aber ich habe die Befürchtung, dass ihr das leider nicht viel länger so fortführen werdet!

    Eine schöne Schilderung eures ersten Monates back in Old Germany, ich glaube, dass es alles nicht so leicht fällt, sich wieder an die „Enge“ , Eingebundenheit, das schlechte Wetter und ab Mittwoch auch an den Job zu gewöhnen, aber ich bin davon überzeugt, dass ihr das schon macht. Und denkt daran euch Freiräume zu schaffen , zu nehmen….das muss einfach sein.

    Klasse, dass ihr es locker angehen konntet und auch die Musik in den paar Wochen nicht zu kurz gekommen ist. Die Videos habe ich mir immer angeschaut, wenn Klaus welche eingestellt hat, zu einer Teilnahme an deinen beiden Auftritten ist es ja leider nicht gekommen.

    Die Tour de Ruhr klingt gut, fast in Amerika-Art geschildert….sowas geht also auch in Deutschland…klasse.

    Ich wünsche euch Beiden am Mittwoch einen guten Einstieg, Klaus lass dich nicht auffressen…… Geli, das wird bestimmt sehr interessant, diese neue Aufgabe, ich bin auf deine neuen Erfahrungen gespannt, die du uns ja spätestens Mitte November schildern wirst.

    Ganz liebe Grüße und lasst euch drücken

    Tina und Peter

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